Geschäftsbericht 2022

Das Geschäftsjahr 2021 23 Quelle: Statistisches Bundesamt (Destatis) Verarbeitendes Gewerbe Baugewerbe Handel, Verkehr, Gastgewerbe Information und Kommunikation Unternehmensdienstleister Öffentliche Dienstleister, Erziehung, Gesundheit Sonstige Dienstleister 0,2 -2,3 4,0 3,6 2,6 2,5 6,3 Wirtschaftsleistung der Wohnungswirtschaft 2021 Dramatisch für die Wohnungs- und Immobilienwirtschaft ist die Baupreisentwicklung in Kombination mit dem starken Zinsanstieg. Die Baukosten im konventionellen Neubau erhöhten sich um 16,9 % innerhalb eines Jahres. Die Bauinvestitionen brachen 2022 nach sechs Jahren mit teilweise deutlichen Zuwächsen spürbar ein. Zunehmende Auftragsstornierungen von Bauvorhaben im Zuge andauernd hoher Baupreise sowie steigende Bauzinsen verstärkten den negativen Trend der Bauinvestitionen im Jahresverlauf 2022. Insgesamt nahmen die Wohnungsbauinvestitionen 2022 mit 2 % sogar spürbar stärker ab als die Bauinvestitionen insgesamt. Jahrelang hatte der Wohnungsbau die treibende Kraft unter den Bausparten gebildet. In den Neubau und in die Modernisierung der Wohnungsbestände flossen 2022 rund 293 Mrd. Euro. 2022 wurden 62 % der Bauinvestitionen für den Neubau und die Modernisierung von Wohnungen verwendet. In den vergangenen fünfzehn Jahren dagegen hatte der Wohnungsbau seinen Anteil kontinuierlich um 6 Prozentpunkte steigern können. Insgesamt umfassen die Bauinvestitionen über alle Immobiliensegmente 2022 einen Anteil von 13 % des gesamten Bruttoinlandsproduktes. Arbeitsmarkt/Preisanstieg/Leitzins Die Wirtschaftsleistung wurde im Jahr 2022 von durchschnittlich 45,6 Millionen Erwerbstätigen mit Arbeitsort in Deutschland erbracht. Das waren 1,3 % oder 589.000 Personen mehr als im Jahr 2021 und so viele wie noch nie in Deutschland. Entsprechend der positiven Beschäftigungslage ist die Zahl der Arbeitslosen im Jahresdurchschnitt 2022 um 195.000 Personen gesunken. Die Arbeitslosenquote betrug 5,3 %. Im Jahr 2021 hatte sie noch 5,7 % erreicht. Die Verbraucherpreise stiegen im Jahresdurchschnitt 2022 um 7,9 %. Maßgeblich verantwortlich für diese historisch hohe Inflation waren die extremen Preisanstiege bei Energie und Nahrungsmitteln infolge des Kriegs in der Ukraine und Lieferengpässen in der Produktion. Die Immobilienwirtschaft erlebt einen Zinsschock. Von März 2022 bis zum März 2023 ist der EZB-Leitzins von 0,0 % auf 3,5 % massiv angestiegen. Dies ist der stärkste Anstieg der letzten Jahrzehnte. Die Zinssätze liegen bei 3,75 % bis 4,00 % für fünf- bzw. zehnjährige Zinsbindungen. Die Frage, ob mit dem starken Zinsanstieg die Inflationsdynamik gebrochen wird, kann noch nicht beantwortet werden. Gesamtwirtschaftliche Entwicklung Das Bruttoinlandsprodukt ist im Jahr 2022 um 1,8 % (Vor- jahr 2,9 %) gestiegen. Damit hat sich die deutsche Wirtschaft nach dem coronabedingten Einbruch im Jahr 2020 nach der tiefen Rezession im Jahr 2022, wiederum erholt. Die Wirtschaftspolitik befindet sich jedoch weiter im Krisenmodus. Nach dem Auslaufen der Coronahilfsmaßnahmen sind die durch den Ukrainekrieg stark steigenden Energie- und Rohstoffpreise, insbesondere für die Bauwirtschaft und die Industrie, die Ursache, welche die wirtschaftliche Erholung nach wie vor bremsen. Wirtschaftsbereiche Veränderung der Bruttowertschöpfung

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