Das Geschäftsjahr 2023 22 23 Das Geschäftsjahr 2023 Das Unternehmen 2 Insgesamt 121 Mitarbeitende 20 % 21–30 Jahre 10 % 11–20 Jahre über 30 Jahre bis 10 Jahre 68 % 2 % Betriebszugehörigkeit Quelle: Statistisches Bundesamt (Destatis) Produzierendes Gewerbe ohne Bau Darunter: Verarbeitendes Gewerbe Baugewerbe Handel, Verkehr und Gastgewerbe Information und Kommunikation Unternehmensdienstleister Öffentl. Dienstleister, Erziehung, Gesundheit -0,2 -0,4 0,2 -1,0 2,6 0,3 1,0 Gesamtwirtschaftliche Entwicklung Das Bruttoinlandsprodukt ist im Jahr 2023 um 0,3 % (Vorjahr +1,8 %) gesunken. Damit ist die deutsche Wirtschaft nach der Erholung im Jahr 2021 nun das zweite Jahr in Folge zurückgegangen. Die Wirtschaftspolitik befindet sich weiter im Krisenmodus, die Ökonomen sehen Deutschland in einer technischen Rezession. Weiterhin sind die Energie- und Rohstoffpreise, die allgemeine Auftragslage sowie die Zinsentwicklung und der Fachkräftemangel insbesondere für die Bauwirtschaft und die Industrie die Ursache, welche die wirtschaftliche Erholung nach wie vor stark bremsen. Wirtschaftsleistung der Wohnungswirtschaft 2023 Wirtschaftsleistung der Wohnungswirtschaft 2023 Insgesamt befindet sich die Immobilien- und Wohnungswirtschaft in einer sehr angespannten Lage. Faktoren wie Baukostensteigerungen, Zinsentwicklung, Einführung von ESG-Nachhaltigkeitskriterien, politische Verschärfung der EU-Gebäuderichtlinie für die klimaschonende Transformation der Gebäudebestände sowie die Frage der Zuverlässigkeit von politischen Entscheidungen und Fördermitteln belasten die Unternehmenskosten und die Investitionsentscheidungen sehr stark. Die Bauinvestitionen sanken im Jahr 2023 preisbereinigt um 2,1 %. Neben den hohen Baupreisen wirkten sich die spürbar gestiegenen Bauzinsen aus, die insbesondere den Wohnungsbau bremsten. Das zeigen auch die unterjährigen Konjunkturstatistiken aus dem Baugewerbe. Sowohl die Auftragseingänge im Wohnungsbau als auch die Zahl der zum Bau genehmigten Wohnungen sank in den ersten drei Quartalen 2023 deutlich gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Positive Signale kamen vom Ausbaugewerbe, was unter anderem an den stark nachgefragten energetischen Sanierungen lag. Insgesamt nahmen die Wohnungsbauinvestitionen 2023 mit 2,8 % sogar spürbar stärker ab als die Bauinvestitionen insgesamt. Jahrelang hatte der Wohnungsbau die treibende Kraft unter den Bausparten gebildet und war deutlich stärker als die übrigen Baubereiche gewachsen. Lediglich der öffentliche Bau zeigte sich 2023 mit einem nur geringen Rückgang (-0,2 %) weitgehend stabil. Der gewerbliche Bau schrumpfte um 1,2 %, insgesamt blieb der Nichtwohnungsbau auch 2003 im Vorjahresvergleich deutlich im Minus (-1,0 %). In Neubau und Modernisierung der Wohnungsbestände flossen 2023 rund 300 Mrd. Euro. Anteilig wurden 61,0 % der Bauinvestitionen im Wohnungsbau getätigt; leicht weniger als im Vorjahr. Insgesamt umfassen die Bauinvestitionen über alle Immobiliensegmente 2023 einen Anteil von 13 % des Bruttoinlandsprodukts. Arbeitsmarkt/Preisanstieg/Leitzins Die Wirtschaftsleistung wurde im Jahr 2023 von durchschnittlich 45,9 Millionen Erwerbstätigen erbracht. Das waren 0,7 % oder 333.000 Personen mehr als im Jahr zuvor. Auch wenn 2023 zu den Jahren mit der niedrigsten Arbeitslosigkeit seit der Wiedervereinigung zählte, so erhöhte sich die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr dennoch um 191.000 auf 2.609.000 Menschen. Die Arbeitslosenquote im Jahresdurchschnitt stieg gegenüber dem Vorjahr um 0,4 Prozentpunkte auf 5,7 %. Durch die höheren Nettolöhne und -gehälter erhöhte sich im Jahr 2023 auch das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte, und zwar nominal um 5,9 %. Trotz nachlassender Inflation stiegen die Verbraucherpreise im Jahresdurchschnitt also genauso stark an wie das verfügbare Einkommen. Die privaten Haushalte mussten somit nach den Einbußen in den Jahren 2021 und 2022 keine weiteren Kaufkraftverluste hinnehmen. Dramatisch für die Wohnungs- und Immobilienwirtschaft ist die Baupreisentwicklung. Zu den starken Preisanstiegen der Vorjahre kam im Jahr 2023 die Auswirkung der Erhöhung der Zinskosten hinzu. Die EZB erhöhte den Leitzins von März 2022 bis September 2023 von 0,0 % auf 4,5 %. Dies hat zu einer Verdreifachung der fünf- bzw. zehnjährigen Baufinanzierungszinsen binnen zwei Jahren gesorgt, was mitunter auch für den Rückgang der Wohnungsbaugenehmigungen verantwortlich ist. Auch im Geschäftsjahr 2023 sind die vielfältigen Aufgaben nur durch das unverändert hohe persönliche Engagement aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bewältigt worden. Die Strukturierung der Geschäftsprozesse und die innovativen Ablaufverbesserungen der Dienstleistungen werden kontinuierlich fortgesetzt.
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