Geschäftsbericht 2024
Vorwort 3 Seit der Gründung im Jahr 1956 sorgt sich Sozialbau um die nachhaltige und zukunftsfähige Gestaltung und Stärkung der Stadt Kempten und ihrer Lebensräume. Als Vermieter, Verwalter, Stadtsanierer und Quartiersentwickler wird Wohnraum geschaffen, der allen Gesellschaftsschichten zugänglich ist. Dabei wird der Fokus auf langfristig sichere und bezahlbare Wohnmöglichkeiten gelegt. Der Substanzerhalt der 4.224 eigenen Mietwohnungen ist dabei von zentraler Bedeutung, um Qualität und Nachhaltigkeit für die kommenden Generationen sicherzustellen.
Wohnungs- und Gewerbebestand 2024 Auf einen Blick 233,7 Mio. € Bilanzsumme 6,4 Mio. € Jahresergebnis 46,6 Mio. € Umsatzerlöse 205 Neuvermietungen 7.519 Bewirtschaftete Miet- und Eigentumswohnungen, Gewerbeeinheiten 39,2 Mio. € Bauinvestitionen
Personal Vollzeit................................108 Mitarbeitende Auszubildende........................8 Mitarbeitende Teilzeit.....................................9 Mitarbeitende geringfügig beschäftigt.........2 Mitarbeitende 1.365 bis 75 m2 1.467 über 75 m2 601 bis 45 m2 624 bis 60 m2 6,68 € durchschnittliche Miete pro Quadratmeter 4,9 % Fluktuation (Mieterwechsel) 12,0 2022 12,6 2023 14,5 2024 9,1 2014 10,3 2015 9,5 2016 10,2 2017 8,9 2018 9,5 2019 11,2 2020 11,6 2021 Zahlen & Fakten 2,29 % Son 5,22 % Gastro 0,46 % modernisierungs- bedingter Leerstand Auf einen Blick: Bewirtschaftungsmanagement 2024 Anzahl der Mieter-Wohnungen nach Quadratmeter Wohnfläche Wohnungsbestand in % nach Miethöhe je m2 Wohnfläche 44,85 % Bürofläch 6,12 % Lager 22,76 % Schulische N 8,52 % Einzelhandels 10,24 % Praxisfläc Miete von 5,00 bis 6,00 € Miete von 6,00 bis 7,00 € Miete bis 5,00 € 7 % 14 % 42 % Miete von 7,00 bis 8,00 € Miete über 8,00 € Instandhaltung/Modernisierung in Mio. € Gewerbliche Vermietung 8 % 29 %
Inhaltsverzeichnis 8 9 Inhaltsverzeichnis Wirtschaftsbericht 12 G rußwort des Oberbürgermeisters 13 G rußwort der Geschäftsleitung 14 Gesellschafter 16 Gemeinsam in die Zukunft – Das Leitbild der Sozialbau 1 Inhaltsverzeichnis Das Geschäftsjahr 2024 20 Personal und Organisation 21 Ausbildung 22 Betriebszugehörigkeit 22 Gesamtwirtschaftliche Entwicklung 24 Digitalisierung und KI 25 Neue Mieter- und Eigentümer-App 26 Bau- und Verkaufstätigkeit 28 Parkstadt Engelhalde 30 Parkstadt Engelhalde – Kreativquartier 31 Ausblick auf 2025/2026 32 Gästehaus am Calgeerpark 34 Deutscher Ziegelpreis 2024 für Funkenwiese 35 Deutscher Bauherrenpreis 2024 für Holzhaus im Thingers 2 Bewirtschaftungsmanagement Finanzbericht 38 Wohnraum und Statistiken 40 Gebäude- und Hausbewirtschaftung 42 Betriebs-/Heizkosten 44 Instandhaltung und Modernisierung 46 Rottachsiedlung 48 Parkhausmanagement 49 Studentenwohnen 50 Gewerbliche Vermietung 52 WEG-Verwaltung 54 Regiebetrieb 56 Hausmeisterei 57 IT-Bericht 58 ZEUS GmbH 60 Nachhaltigkeitsbericht 62 Soziales (Social) 64 Ökologie (Environmental) 66 Ökonomie (Governance) 70 Jahresabschluss 72 G ewinn- und Verlustrechnung 73 Prognosebericht 74 Erläuterungen zur Vermögens-, Finanz- und Ertragslage 3 4
Wirtschaftsbericht 10 11 Wirtschaftsbericht Wirtschafts- bericht 1
Wirtschaftsbericht 12 13 Wirtschaftsbericht Grußwort 1 Grußwort von Oberbürgermeister Thomas Kiechle Im Namen des Aufsichtsrats gratuliere ich der Sozialbau herzlich zum erfolgreichen Abschluss des Geschäftsjahres 2024 und einem damit verbundenen positiven Jahresergebnis. Auch im vergangenen Jahr hat das Unternehmen weiter an der Modernisierungsstrategie im Geschäftsbestand festgehalten, um den Mieterinnen und Mietern moderne Lebensräume zur Verfügung zu stellen und gleichzeitig an der CO2-Strategie festzuhalten. Entgegen dem allgemeinen wohnungswirtschaftlichen Trend schafft die Sozialbau weiter dringend benötigten Wohnraum. Mit der Grundsteinlegung am 22. April 2024 ist der Startschuss für das Neubau-Projekt „Parkstadt Engelhalde“ gefallen. Umgeben von Grünanlagen mit direkter Anbindung an den Engelhaldepark entstehen dort rund 400 Miet- und Eigentumswohnungen in Mehrfamilienhäusern, sowie Kreativ- und Gemeinschaftsflächen. Ein Kindergarten mit Kinderkrippe, ein Lebensmittel-Nahversorger, Büros und ein Kreativquartier ergänzen das neue, vielfältige Stadtviertel. Dabei wurde das Recycling-Verfahren „Urban Mining“ erfolgreich umgesetzt, um verbaute Rohstoffe wieder dem Wirtschaftskreislauf zuführen zu können. Die Sozialbau ist die effektivste Mietpreisbremse für die Stadt Kempten, dadurch können die Mieten niedriger und auf einem sozial verträglichen Mietniveau gehalten werden. Für ihre Wohnungsbauprojekte durfte die Sozialbau folgende Preise entgegennehmen: den Deutschen Bauherrenpreis 2024 für „Wohnen am Weiher“ und den Deutschen Ziegelpreis 2024 für den „Wohnpark Funkenwiese“. Außerdem wurde das Unternehmen bereits zum zweiten Mal als Top 100 – Top-Innovator 2024 ausgezeichnet. Im Namen des Aufsichtsrates danke ich der Geschäftsführung und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihr Engagement und ihren großen Einsatz. Für die laufenden und kommenden Projekte wünsche ich weiterhin viel Erfolg! Grußwort der Geschäftsleitung mit Thomas Heubuch und Martin Langenmaier Im Jahr 2024 war die politische Weltlage geprägt von geopolitischen Spannungen und wirtschaftlichen Herausforderungen. Globale Konflikte wie der Ukraine-Krieg und die Auswirkungen des Klimawandels beeinflussen internationale Beziehungen maßgeblich. Die G20-Staaten bemühten sich um gemeinsame Lösungen für die Energiekrise und die Stabilisierung der Weltwirtschaft, während die Polarisierung zwischen den USA und China weiter zunahm. In Deutschland war 2024 von einer intensiven Diskussion um bezahlbaren Wohnraum und nachhaltiges Bauen geprägt. Die Bundesregierung stellte Förderprogramme für energieeffizientes Bauen und Sanieren bereit, um den CO2-Ausstoß zu reduzieren und den Wohnungsbau anzukurbeln. Zudem wurde die Bauwirtschaft stark von den gestiegenen Materialkosten und Fachkräftemangel beeinflusst, was innovative Ansätze wie modulare Bauweisen und digitale Technologien in den Vordergrund rückte. Die Politik suchte Lösungen, um soziale Gerechtigkeit im Wohnungsmarkt zu fördern, während gleichzeitig die Anforderungen des Klimaschutzes berücksichtigt wurden. Die Entwicklungen des vergangenen Jahres zeigten, wie eng politische Entscheidungen mit den Herausforderungen der Wohnungs- und Bauwirtschaft verknüpft sind und sich auf den Wohnungsmarkt komplex und teilweise unvorhersehbar auswirken. So legen wir seit über 20 Jahren großen Wert auf unsere „Augenmaß-Strategie“, unseren Gebäudebestand mit rund 4.200 Mietwohnungen auf haustechnisch, energetisch hohem Niveau zu halten, ohne unsere Mieterschaft finanziell zu überfordern. Durch intelligente Modernisierungs-Investitionen haben wir seit 1990 den CO2-Ausstoß um 79,7 % reduziert. Damit erreicht Sozialbau bereits heute das gesetzliche Klimaschutzziel 2030. Unsere Aufgabe, alle verfügbaren Ressourcen für eine vielfältige Wohnungsversorgung zu bündeln, wird noch anspruchsvoller – gerade deswegen bauen wir weiter, um zusätzlichen Wohnraum wie zum Beispiel in der Parkstadt Engelhalde mit 400 neuen Wohnungen zu schaffen. Der Unternehmenszweck von Sozialbau liegt in der nachhaltigen und zukunftsfähigen Gestaltung und Stärkung der Stadt Kempten und ihrer Lebensräume. Aus diesem Grund haben wir gemeinsam mit unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern das Leitbild „Sozialbau 2035“ initiiert, für unsere Leidenschaft, Menschen ein bezahlbares Zuhause zu geben.
Wirtschaftsbericht 14 15 Wirtschaftsbericht Gesellschafter 1 Der Kreis der Gesellschafter setzt sich bei unverändertem Stammkapital wie folgt zusammen: Insgesamt 4.300.000,– € Organe des Unternehmens Aufsichtsrat Thomas Kiechle Vorsitzender, Oberbürgermeister der Stadt Kempten Michael Lucke stv. Vorsitzender, Geschäftsführer der Allgäuer Überlandwerke GmbH Manfred Hegedüs Schriftführer, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Allgäu Thomas Siedersberger Vorstand Kemptener Kommunalunternehmen Stadtrat Stephan Prause Dipl. Betriebswirt (FH) Stadtrat Andreas Kibler Geschäftsführer, Kempten Stadtrat Ullrich Kremser Dipl. Betriebswirt (FH), Kempten Stadtrat Theo Dodel-Hefele Bio-Landwirt, Kempten Stadträtin Vera Huschka Beamtin, Immenstadt Geschäftsführer Thomas Heubuch Dipl. Wirtschaftsingenieur (Immobilie) Geschäftsführer Martin Langenmaier Betriebswirt (Dipl. v. SGD) und cert. Real Estate Manager (DAM) ab 01.10.2024 10 % 102.770,– € Stadt Immenstadt im Allgäu 2,39 % 430.000,– € Sparkasse Allgäu 1.483.070,– € Allgäuer Überlandwerk GmbH Kempten 2.284.160,– € Kemptener Kommunalunternehmen Anstalt d. öffentl. Rechts d. Stadt Kempten (KKU) 53,12 % 34,49 % Tätigkeit der Organe Der Aufsichtsrat hat während des Berichtsjahres 2024 die ihm nach den gesetzlichen und satzungsmäßigen Bestimmungen obliegenden Aufgaben wahrgenommen. Er hat sich in fünf Sitzungen, in Einzelbesprechungen sowie durch schriftliche Berichte der Geschäftsführung eingehend über die Lage des Unternehmens, seine Bau- und Sanierungstätigkeit, grundsätzliche Fragen der Ge- schäftspolitik, Grundstücksangelegenheiten, den Fortgang der Neubau- und Verkaufstätigkeit, die Investitionsplanung, die Entwicklung der Geschäftstätigkeit der verbundenen Unternehmen und alle wichtigen Einzelvorgänge informiert. Über zustimmungsbedürftige Geschäfte wurden jeweils Entscheidungen herbeigeführt. Die HABITAT Revision und Treuhandgesellschaft mbH hat in der Zeit vom 14.04.2025 bis 09.05.2025 die Prüfung des Jahresabschlusses 2024 vorgenommen; sie erstreckte sich auf das Rechnungswesen für die Zeit vom 01.01.2024 bis 31.12.2024, den Jahresabschluss zum 31.12.2024 und den Lagebericht, die Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung, die wirtschaftlichen Verhältnisse des Unternehmens sowie die Beurteilung der Ordnungsmäßigkeit der Geschäfte nach § 53 HGrG. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft hat den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk gemäß § 322 HGB erteilt. Der Aufsichtsrat hat sich in seiner Sitzung vom 15.07.2025 durch Kenntnisnahme des Prüfungsberichtes eingehend über den Jahresabschluss zum 31.12.2024 unterrichtet und ihn einstimmig genehmigt. Dem Aufsichtsrat und der Geschäftsführung wurde in der Gesellschafterversammlung vom 15.07.2025 einstimmig Entlastung erteilt. Die Regularien des Geschäftsjahres 2024, Genehmigung des Jahresabschlusses 2024 sowie die Gewinn- und Verlustrechnung 2024 wurden in der Gesellschafterversammlung vom 15.07.2025 behandelt. Rechtsverhältnisse Die Gesellschaft wurde am 26.10.1956 gegründet und am 19.12.1956 in das Handelsregister für Kempten, AG Kempten HRB 472, eingetragen. Bis zum 31.12.1989 war die Gesellschaft ein gemeinnütziges Wohnungsunternehmen. Nachdem das Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetz im Rahmen des Steuerreformgesetzes aufgehoben wurde, agiert die Gesellschaft nunmehr wie jedes andere steuerpflichtige Unternehmen. Die Sozialbau wurde von der Regierung von Schwaben als Betreuungsunternehmen im Sinne der Wohnungsbauförderungsbestimmungen zugelassen. Die Oberste Baubehörde hat das Unternehmen als allgemeine Sanierungsträgerin anerkannt. Zur Gewinnverwendung wurde folgender Beschluss gefasst: Einstellung in die Bauerneuerungsrücklage ���������������������������������������������������������������������� 4.161.021,19 €
Wirtschaftsbericht 16 17 Wirtschaftsbericht Was ist der Kern des Leitbildes der Sozialbau? Thomas Heubuch: „Der Kern des Leitbildes lautet ‚Gemeinsam in die Zukunft‘. Dabei stehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Mittelpunkt, die mit Leidenschaft, Wissen und Engagement die Zukunft der Sozialbau gestalten. Der Erfolg basiert auf einem starken Miteinander, das Zusammenhalt, Innovation und Weiterentwicklung fördert.“ Welche Rolle spielen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Strategie der Sozialbau? Martin Langenmaier: „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind das Herzstück der Organisation. Ihre Zusammenarbeit sorgt für ein Arbeitsumfeld, das nicht nur Innovation und Weiterentwicklung ermöglicht, sondern auch den Zusammenhalt stärkt. Durch gegenseitige Unterstützung, Lernen voneinander und gemeinsames Wachstum schaffen sie die Grundlage für den langfristigen Erfolg.“ Wie definiert die Sozialbau ihre Verantwortung gegenüber der Stadt Kempten und ihren Bewohnern? Thomas Heubuch: „Der Unternehmenszweck liegt in der nachhaltigen und zukunftsfähigen Gestaltung und Stärkung der Stadt Kempten sowie ihrer Lebensräume. Sozialbau übernimmt Verantwortung, indem sicherer und bezahlbarer Wohnraum für alle Gesellschaftsschichten bereitgestellt wird. Zudem fördert das Unternehmen das soziale und kulturelle Miteinander durch Spenden und Sponsoring und trägt zum Substanzerhalt ihrer Gebäude für kommende Generationen bei.“ Welche Maßnahmen ergreift die Sozialbau zur Förderung der lokalen Wirtschaft? Martin Langenmaier: „Die Sozialbau stärkt die lokale Wirtschaft durch ihre Rolle als verlässlicher Wirtschaftsmotor und Gewerbevermieter. Sie trägt damit zu einer lebendigen und vielfältigen Region bei und unterstützt nachhaltiges Wachstum im Allgäu. So wurden im Jahr 2024 bisher einmalige 14,5 Millionen Euro in die Instandhaltung und Modernisierung der 4.224 Sozialbau-eigenen Mietwohnungen zur Verbesserung der Energieeffizienz und der Wohnqualität investiert. Davon flossen 10,4 Millionen Euro in umfangreiche Modernisierungsmaßnahmen. Die Sozialbau bleibt auch der starke Partner für die gewerbliche Vermietung von großen und kleinen Gewerbeflächen jeglicher Art. In Kempten bewirtschaftet Sozialbau 682 Gewerbeeinheiten mit über 73.772 m² Nutzfläche und ist damit einer der größten Gewerbeimmobilienanbieter in Schwaben.“ Wie vereint Sozialbau wirtschaftlichen Erfolg mit nachhaltigem Handeln? Thomas Heubuch: „Der wirtschaftliche Erfolg ist die Grundlage für verantwortungsvolles und nachhaltiges Handeln. Sozialbau versteht sich als Partner, der ganzheitliche Lebensräume schafft und die Menschen in verschiedenen Lebensphasen begleitet. Mit innovativen Ansätzen und regionaler Verwurzelung gestaltet das Unternehmen das Allgäu als lebenswerte Heimat. In der Parkstadt Engelhalde entsteht mitten in Kempten ein neuer gesunder Lebensraum für etwa 1.000 Menschen. Rund 400 neue Miet- und Eigentumswohnungen sind geplant, ergänzt mit Lebensmittel-Nahversorgung, Kinder- tagesstätte, einem Quartiers-Parkhaus, Büros und Kreativ- Räume sowie einem Stadtteil-Platz als Quartiersmitte. Wir legen großen Wert auf nachhaltiges Bauen mit Photovoltaikanlagen, Elektromobilität und Glasfaseranschluss. Die Energieversorgung erfolgt ökologisch überzeugend durch die Anbindung an das Kemptener Fernwärmenetz. Nach dem Schwammstadtprinzip wird das Regenwasser in der Parkstadt Engelhalde nachhaltig und ganzheitlich genutzt.“ Welche Vision verfolgt Sozialbau für 2035? Martin Langenmaier: „Bis 2035 will Sozialbau zu den innovativsten Wohnungsunternehmen Deutschlands zählen. Dabei liegt der Fokus auf modernsten Technologien und nachhaltigen Energiekonzepten, um Klimaneutralität zu erreichen. Seit 1990 hat die Sozialbau den CO2-Ausstoß bereits um 79,7 % reduziert. Damit hat die Sozialbau das gesetzliche Reduktionsziel von 65 % bis 2030 bereits heute erreicht und liegt somit in der Spitzengruppe von 3.000 Wohnungsunternehmen in Deutschland. Darüber hinaus wird in neue Geschäftsfelder investiert und Services angeboten, die über das klassische Wohnen hinausgehen, um den wandelnden gesellschaftlichen Bedürfnissen gerecht zu werden. Die ZEUS GmbH, die „Green-Company“ der Sozialbau, organisiert z. B. die klimaschonende Wärmelieferung überwiegend aus dem ZAK-Fernwärmenetz (Zweckverband für Abfallwirtschaft Kempten) in der Stadt Kempten für die Raumwärme und Gemeinsam in die Zukunft – Das Leitbild der Sozialbau 1 Sozialbau gestaltet nachhaltig und innovativ die Zukunft der Lebensräume in Kempten. Die Geschäftsführer Thomas Heubuch und Martin Langenmaier erläutern den aus dem Jahr 2024 aufgelegten Strategieprozess und das daraus neu entwickelte Leitbild. die Warmwasseraufbereitung. Der überwiegende Teil unserer Wohn- und Gewerbeeinheiten wird so mit Fernwärme für die Beheizung und für Warmwasser regenerativ und CO2-arm versorgt.“ Wie sieht die Zukunft der Sozialbau aus? Thomas Heubuch: „Die Sozialbau verbindet Tradition mit Fortschritt und verfolgt eine klare Wachstumsstrategie. Durch ihr Handeln trägt das Unternehmen zum Erfolg der Region bei, bietet hochwertige Dienstleistungen und schafft Wohnraum, der bezahlbar und nachhaltig ist. Herausforderungen werden mit Offenheit und Kreativität angegangen, um die Lebensräume von morgen zu gestalten. In den nächsten Jahren richtet die Sozialbau ihre Geschäftstätigkeit weiter auf eine aktive Neubautätigkeit aus. Als Lokomotive des Kemptener Wohnungsmarktes hat die Sozialbau das seit den 1970er-Jahren größte Neubauprogramm mit 770 neuen Wohnungen in 10 Jahren realisiert. Dazu kommen 68 Apartments im Gästehaus am „Calgeerpark“ im Jahr 2025 und in den nächsten 8 bis 10 Jahren 400 Miet- und Eigentumswohnungen im neuen Wohnquartier Parkstadt Engelhalde. Weiterer Schwerpunkt sind geförderte Wohnungsneubauten sowie die Substanzpflege des Wohngebäudebestandes der 1960er- bis 1980er-Baujahre. Hier stehen die Modernisierungen für betriebswirtschaftlich tragbare Energieeinsparungen zur angestrebten Klimaneutralität im Fokus.“ Welche Schlüsselbegriffe definieren das Leitbild der Sozialbau? Martin Langenmaier: „Menschlich und verantwortlich, wirtschaftlich und zukunftsfähig – diese Begriffe stehen im Zentrum des Leitbildes. Die engagierte Belegschaft trägt durch ihre Leidenschaft dazu bei, Menschen ein Zuhause zu geben, im Team Erfolge zu feiern und die Region zu stärken.“ Wie wird sich die Sozialbau in den nächsten Jahren entwickeln? Thomas Heubuch: „Die Sozialbau geht mit ihrem Leitbild ‚Gemeinsam in die Zukunft‘ mutig und entschlossen voran. Mit klaren strategischen Zielen, einer stabilen Organisationsstruktur und innovativen Ansätzen gestaltet sie die Lebensräume der Stadt Kempten nachhaltig und für kommende Generationen. Das Engagement der Sozialbau zeigt, wie eine starke Gemeinschaft Großes bewirken kann – für heute, morgen und die Zukunft.“ Martin Langenmaier: „Wir verfolgen eine klare Wachstumsstrategie, verbinden dabei Tradition mit Fortschritt und behalten stets unser Kerngeschäft, die Bereitstellung von bezahlbarem Wohnraum, im Blick. Unser Ziel ist es, Menschen attraktiven Wohnraum bereitzustellen, im Team erfolgreich zu arbeiten und unseren Kunden hochwertige und verlässliche Dienstleistungen anzubieten.“
Das Geschäftsjahr 2024 18 19 Das Geschäftsjahr 2024 Das Geschäftsjahr 2024 2
Das Geschäftsjahr 2024 20 21 Das Geschäftsjahr 2024 Das Unternehmen 2 Personal und Organisation Im Jahr 2024 waren durchschnittlich 108 Mitarbeitende, 9 Teilzeitkräfte, 8 Auszubildende und 2 geringfügig Beschäftigte tätig. Die Organisationsstruktur des Unternehmens ist auf die Erfüllung aller wohnungswirtschaftlichen, baulichen und städtebaulichen Aufgabenstellungen und Dienstleistungen für den eigenen Wohnungsbestand sowie für die WEG- und Sondereigentumsverwaltung ausgerichtet. Die Organisation des Unternehmens ist in elf Abteilungen gegliedert: 20 Regiebetrieb 27 Hausmeisterei 127 Mitarbeitende Wohnungseigentumsverwaltung 6 Zentrale Aufgaben / IT 10 Gewerbevermietung/ ZEUS 4 Mieterservice 14 Neubau und Vertrieb 11 7 Geschäftsleitung/ Personal/GL-Assistenz 8 Auszubildende 9 technische Gebäudebewirtschaftung / Parkhausservice Altersstruktur Art der Beschäftigung Rechnungswesen 10 35 31–40 Jahre 27 41–50 Jahre 29 51–60 Jahre 8 Unter 20 Jahre 19 21–30 Jahre 9 Über 60 Jahre 108 Vollzeit 2 geringfügig beschäftigt 9 Teilzeit 8 Azubis 1 Rechtsmanagement Ausbildung Die Sozialbau engagiert sich seit vielen Jahrzehnten intensiv für die Ausbildung junger Menschen. Als kommunales Wohnungsunternehmen mit einem starken sozialen und gesellschaftlichen Auftrag wird besonders Wert auf die Förderung des Fachkräftenachwuchses in der Immobilien- und Wohnungswirtschaft gelegt. Die Ausbildung zur Immobilienkauffrau bzw. zum Immobilienkaufmann ist dabei ein fester Bestandteil der Unternehmensphilosophie. Im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung wurde das Ausbildungsangebot im Jahr 2021 erweitert: Seither bietet die Sozialbau zusätzlich Ausbildungsplätze im Beruf des Fachinformatikers für Systemintegration an. Damit reagiert das Unternehmen auf den digitalen Wandel und eröffnet IT-Talenten neue Perspektiven in der Region. In den vergangenen zehn Jahren wurden insgesamt 30 Auszubildende erfolgreich auf ihrem Weg durch die 2½- bis 3-jährige Ausbildungszeit begleitet und erfolgreich zum Abschluss geführt. Einige von ihnen setzen ihren beruflichen Weg bis heute innerhalb der Sozialbau fort. Das Unternehmen freut sich, nicht nur eine fundierte Ausbildung, sondern auch im Anschluss attraktive Übernahmechancen bieten zu können. Auch für den Ausbildungsjahrgang 2024/2025 konnte die Sozialbau wieder engagierte Nachwuchskräfte gewinnen: Drei neue Auszubildende im Bereich der Immobilienwirtschaft sowie ein Auszubildender im Bereich Fachinformatik für Systemintegration verstärken seit Ausbildungsbeginn das Team. Prüfertätigkeit bei der IHK Schwaben Erfreulich ist, dass die Sozialbau seit 2013 die Industrie- und Handelskammer (IHK) Schwaben bei der Durchführung der Prüfungen im Ausbildungsberuf der Immobilienkaufleute ehrenamtlich unterstützt. Sowohl Frau Victoria Röck als auch Herr Martin Langenmaier stehen hierbei der IHK bei der Abnahme der Abschlussprüfungen zur Verfügung. Dieses Engagement unterstreicht den hohen Stellenwert, den die Ausbildung und Qualifizierung junger Menschen bei der Sozialbau einnimmt – weit über das eigene Unternehmen hinaus.
Das Geschäftsjahr 2024 22 23 Das Geschäftsjahr 2024 Das Unternehmen 2 Insgesamt 127 Mitarbeitende 21 % 21–30 Jahre 9 % 11–20 Jahre über 30 Jahre bis 10 Jahre 67 % 3 % Betriebszugehörigkeit Quelle: Statistisches Bundesamt (Destatis) Produzierendes Gewerbe ohne Bau Darunter: Verarbeitendes Gewerbe Baugewerbe Handel, Verkehr und Gastgewerbe Information und Kommunikation Unternehmensdienstleister Öffentl. Dienstleister, Erziehung, Gesundheit Insgesamt: -0,4 -3,0 -3,0 -3,8 0 2,5 0 1,6 Gesamtwirtschaftliche Entwicklung Das Bruttoinlandsprodukt ist im Jahr 2024 um -0,2 % (Vorjahr: -0,3 %) nochmals gesunken. Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung ist damit in Deutschland seit Längerem ins Stocken geraten. Die Wirtschaftspolitik befindet sich weiter im Krisenmodus. Neben der ausgeprägten konjunkturellen Schwäche lastet der strukturelle Wandel auf der deutschen Wirtschaft. Die deutsche Exportwirtschaft sieht sich auf wichtigen Absatzmärkten sehr starker internationaler Konkurrenz ausgesetzt. Die aggressive Außenhandelspolitik der USA schwächt die europäische Exportwirtschaft zusätzlich. Weiterhin sind die Energie- und Rohstoffpreise, die allgemeine Auftragslage sowie die Zinsentwicklung und der Fachkräftemangel, insbesondere für die Bauwirtschaft und die Industrie, die Ursachen, welche die wirtschaftliche Erholung nach wie vor stark bremsen. Im Baugewerbe nahm die Bruttowertschöpfung 2024 gegenüber dem Vorjahr mit -3,8 % noch etwas stärker ab als im verarbeitenden Gewerbe. Die nach wie vor hohen Baupreise und Zinsen führten dazu, dass insbesondere weniger Wohngebäude errichtet wurden. Auch das Ausbaugewerbe musste Produktionsrückgänge hinnehmen. Wirtschaftsleistung der Wohnungswirtschaft 2024 Wirtschaftsleistung der Wohnungswirtschaft 2024 Die Grundstücks- und Wohnungswirtschaft konnte ihre Bruttowertschöpfung im Jahr 2024 um 1 % steigern und erreichte damit einen Bruttowertschöpfungsanteil von knapp 10 %. Für gewöhnlich hat die Grundstücks- und Wohnungswirtschaft nur moderate Wertschöpfungszuwächse und ist nur geringen Schwankungen unterworfen. Gerade diese Beständigkeit begründet die stabilisierende Funktion der Immobiliendienstleister für die Gesamtwirtschaft, vor allem in Zeiten einer flauen Gesamtentwicklung. Nominal erzielte die Grundstücks- und Immobilienwirtschaft 2024 eine Bruttowertschöpfung von 386 Milliarden Euro. Insgesamt befindet sich die Immobilien- und Wohnungswirtschaft in einer sehr angespannten Lage. Faktoren wie Baukostensteigerungen, Zinsentwicklung, Einführung von ESG-Nachhaltigkeitskriterien, politische Verschärfung der EU-Gebäuderichtlinie für die klimaschonende Transformation der Gebäudebestände sowie die Frage der Zuverlässigkeit von politischen Entscheidungen und Fördermitteln belasten die Unternehmenskosten und die Investitionsentscheidungen sehr stark. Die Bauinvestitionen gingen im Jahr 2024 preisbereinigt insgesamt um 3,5 % gegenüber dem Vorjahr zurück. Die hohen Baukosten wirkten sich weiterhin negativ auf die Investitionstätigkeit aus: Obwohl die Preisanstiege im Jahr 2024 nachließen, blieben die Baupreise auf einem sehr hohen Niveau. Seit dem Jahr 2019 legten sie um gut 40 % zu. Besonders gebremst wurde der Wohnungsbau mit einem preisbereinigten Rückgang um 5,0 %. Auch die privaten Investitionen in Nichtwohnbauten, zum Beispiel Fabriken oder Bürogebäude, nahmen im Vorjahresvergleich ab (-2,6 %). Die Bauinvestitionen des Staates, im Wesentlichen Sanierungs- und Ausbaumaßnahmen der öffentlichen Infrastruktur, waren dagegen positiv (+1,2 %). Insgesamt nahmen die Wohnungsbauinvestitionen preisbereinigt auch 2024 mit -5,0 % sogar spürbar stärker ab als die Bauinvestitionen insgesamt (-3,0 %). Jahrelang hatte der Wohnungsbau die treibende Kraft unter den Bausparten gebildet und war deutlich stärker als die übrigen Baubereiche gewachsen. In Neubau und Modernisierung der Wohnungsbestände flossen 2024 rund 284 Mrd. Euro. Anteilig wurden 61 % der Bauinvestitionen im Wohnungsbau getätigt; leicht weniger als im Vorjahr. Insgesamt umfassen die Bauinvestitionen über alle Immobiliensegmente 2024 einen Anteil von 11 % des Bruttoinlandsprodukts. Arbeitsmarkt/Preisanstieg/Leitzins Die Wirtschaftsleistung wurde im Jahr 2024 von durchschnittlich 46,1 Millionen Erwerbstätigen erbracht. Damit wurde der Vorjahreswert nochmals um 72.000 Erwerbstätige (+0,2 %) übertroffen. Im Jahresdurchschnitt 2024 waren in Deutschland 2,8 Millionen Menschen arbeitslos gemeldet, 178.000 oder 7 % mehr als vor einem Jahr. Die jahresdurchschnittliche Arbeitslosenquote nahm um 0,3 Prozentpunkte zu und belief sich 2024 auf 6,0 %. Insgesamt nahm das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte im Jahr 2024 nominal um 4,5 % zu. Pro Kopf stieg es aufgrund eines leichten Bevölkerungszuwachses mit +4,3 % etwas weniger stark. Die Nettolöhne und -gehälter sowie die monetären Sozialleistungen stiegen deutlich, während die Selbstständigen- und Vermögens- einkommen der privaten Haushalte im Jahr 2024 stag- nierten. Da die Verbraucherpreisentwicklung mit voraussichtlich +2,2 % schwächer war, verzeichneten die privaten Haushalte Realeinkommenszuwächse im Vergleich zum Vorjahr. Dies gilt für die privaten Haushalte als Gesamtheit als auch pro Kopf. Allerdings kann sowohl die Entwicklung des verfügbaren Einkommens als auch der Inflation für unterschiedliche Haushaltsgruppen sehr unterschiedlich ausfallen. Zu den starken Preisanstiegen der Vorjahre kam ab dem Jahr 2023 die massive Erhöhung der Zinsen hinzu. Dies führte zu einer Verdreifachung der fünf- bzw. zehnjährigen Baufinanzierungszinsen. Bei gleichzeitigen weiteren Leitzinssenkungen der EZB im Jahr 2025 sind die Finanzierungszinsen Anfang 2025 wiederum angestiegen. Bis zum Jahresende 2025 ist weiterhin mit einer volatilen Zinsentwicklung zu rechnen.
Das Geschäftsjahr 2024 24 25 Das Geschäftsjahr 2024 Digitalisierung und Künstliche Intelligenz (KI) 2 Als kommunales Wohnungsunternehmen steht die Sozialbau Kempten für soziale Verantwortung und technologischen Fortschritt gleichermaßen. Im Rahmen eines internen Workshops wurde eine umfassende Strategie für die Nutzung künstlicher Intelligenz (KI) erarbeitet, die als Leitplanke für zukünftige Digitalisierungsmaßnahmen dient. Diese Strategie orientiert sich konsequent an konkreten Anwendungsfällen mit messbarem Mehrwert für Sozialbau oder für die Verbesserung ihres Kundenservices. Ein zentrales Ziel ist die intelligente Automatisierung von Verwaltungsprozessen. Durch den Einsatz von KI sollen wiederkehrende Aufgaben, wie z. B. die Klassifikation von Anliegen oder das Auslesen von Formularen, automatisiert abgewickelt werden. Ziel ist die Entlastung der Mitarbeitenden von zeitintensiven Tätigkeiten und das Schaffen von Freiräumen für wertschöpfende Tätigkeiten. Im Zuge der Umsetzung der KI-Strategie ist ein digitaler Assistent in Planung, der interne Prozesse intelligent unterstützt. Dieser assistiert etwa bei der Priorisierung von Aufgaben, der automatisierten Informationssuche oder der strukturierten Ablage von Dokumenten. Die Mitarbeitenden der Verwaltung erhalten damit ein intelligentes Werkzeug an die Hand, das sowohl die Effizienz steigert als auch die Qualität der internen Zusammenarbeit verbessert. Ein weiteres zentrales Projekt ist die Konzeption einer internen Suchmaschine, mit der Dokumente, Protokolle, Richtlinien und weitere Wissensquellen schnell, datenschutzkonform und kontextsensitiv gefunden werden können. Die geplante Lösung wird auf moderne KI-gestützte Suchtechnologien setzen und sich nahtlos in die bestehende Systemlandschaft integrieren. Ziel ist es, internes Wissen optimiert zugänglich zu machen und so Entscheidungsprozesse zu beschleunigen. Im Rahmen des bereits durchgeführten KI-Workshops wurden konkrete Anwendungsfälle identifiziert und priorisiert, die nun schrittweise umgesetzt werden. Die Digitalisierung bei Sozialbau ist kein Selbstzweck, sondern ein Mittel zur Erfüllung unseres sozialen Auftrags mit zeitgemäßen Mitteln. Die Kombination aus technologischem Fortschritt und menschlichem Know-how ist dabei der Schlüssel. Mit unserer klaren Strategie, einer offenen Lernkultur und einem hohen Praxisbezug gestalten wir die Zukunft unserer Region aktiv mit. Neben der Bereitstellung von hochwertigem Wohn- und Gewerberaum ist es der Anspruch von Sozialbau, den Service für ihre Wohnungsmieter- und -eigentümer stetig weiterzuentwickeln und an die sich wandelnden Bedürfnisse dieser Klientel anzupassen. Mit der neuen Sozialbau-App wird ein digitales Serviceportal geschaffen, das den Austausch einfacher, transparenter und effizienter gestaltet. Die App wird eine zentrale Plattform für die digitale Kommunikation und Verwaltung bieten. Vorgesehen sind unter anderem Funktionen wie die Einsicht in vertragsrelevante Dokumente, die Meldung von Schäden, die digitale Kommunikation mit dem Kundenservice sowie der Empfang von wichtigen Informationen. Die Anwendung soll die bisherigen Kommunikationswege ergänzen und dadurch den Zugang zu Services deutlich vereinfachen. Mit diesem Vorhaben reagiert Sozialbau auf die zunehmende Nachfrage nach digitalen Angeboten und möchte allen Nutzergruppen – von Wohnraummietern über Eigentümer bis hin zu Gewerbekunden – einen komfortablen Zugang zu Informationen und Leistungen ermöglichen. Die Einführung der neuen App ist Teil der Digitalisierungsstrategie, die auch ökologische Ziele be- rücksichtigt. Durch die Umstellung auf digitale Abläufe können Papierverbrauch und Verwaltungsaufwand spürbar reduziert werden. Damit leistet die App nicht nur einen Beitrag zur Effizienzsteigerung, sondern auch zum Umwelt- und Ressourcenschutz. Gleichzeitig soll die App durch eine intuitive Bedienung, hohe Sicherheitsstandards und barrierearme Gestaltung eine breite Nutzerakzeptanz fördern – unabhängig von Alter oder technischer Vorerfahrung. Die technische Umsetzung erfolgt in enger Zusammenarbeit mit spezialisierten Partnern. Die Ein- führung ist für 2025 geplant und die App wird kostenfrei über die gängigen Stores (Apple & Android) als auch als Kundenportal am PC verfügbar sein. Nutzerinnen und Nutzer erhalten ihre individuellen Zugangsdaten direkt von der Sozialbau per Post. Mit der Sozialbau-App wird konsequent das Ziel verfolgt, Tradition und Innovation zu verbinden. Die App steht exemplarisch für eine moderne Servicekultur, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt und auf zeitgemäße Lösungen setzt – für ein lebenswertes, digitales Zuhause in Kempten und der Umgebung. Neue Mieter- und Eigentümer-App
Das Geschäftsjahr 2024 26 27 Das Geschäftsjahr 2024 Bau und Verkaufstätigkeit 2 Auch im Jahr 2024 wurden wieder ambitioniert neue Projekte geplant und umgesetzt, wenn auch weiterhin erhebliche Risiken in der Bautätigkeit und in der Planung vorhanden sind. Energetische und bauphysikalische Anforderungen an den Neubau, der Fachkräftemangel bei den Handwerksbetrieben, aber auch die erheblichen Baupreissteigerungen stellen große Herausforderungen dar. Spannende Neubauprojekte Trotzdem hat die Sozialbau ihr neues Quartier „Parkstadt Engelhalde“ mit rund 400 Miet- und Eigentumswohnungen, Büro- und Gewerbeflächen intensiv weiter projektiert, damit der Baustart für das erste Wohnquartier mit 56 Wohneinheiten im Frühjahr 2024 pünktlich erfolgen konnte. Der Verkauf dieser Wohneinheiten war zu diesem Zeitpunkt bereits in vollem Gange. Ebenso wurden für das Gesamtquartier die notwendigen Erschließungen fortgeführt und die auf dem Areal verbleibenden Bestandsgebäude saniert. Zeitgleich konnte mit dem Projekt „Mitarbeiter- und Studentenwohnen am Calgeerpark“, einem mehrgeschossigen Holzbau für Angestellte in Pflegeberufen sowie für Studierende begonnen und bereits im Dezember 2024 der Rohbau mit Fassade errichtet werden. Fertiggestellte Projekte und Konzeptionen Im Frühjahr 2024 wurde das Quartiersparkhaus im Thingers mit 203 Stellplätzen samt den entsprechenden Außenanlagen fertiggestellt. Auch der Wohnpark „Funkenwiese“ mit einer Bauzeit von Ende 2018 bis Anfang 2024 und insgesamt realisierten 183 Wohnungen und zwei Dienstleistungsflächen wurde abgeschlossen. Alle Projekte wurden termingerecht begonnen und haben sich im kalkulierten Kostenrahmen entwickelt. Spannende Neubauprojekte Angaben in Mio. € Gesamtinvestitionen: Neubau/ Instandhaltung/Modernisierung Gesamtinvestitionen 2015–2024........................355,2 Mio. € 33,1 37,3 39,2 2022 2023 2024 30,9 2021 33,3 2020 40,6 2019 38,4 2018 41,1 2017 24,7 2016 36,6 2015 Für die Parkstadt Engelhalde wurden die nächsten Baumaßnahmen planerisch weiterentwickelt, u. a. ein Gewerbeobjekt als Lebensmittel-Nahversorger, ein Quartiersparkhaus und das zweite Wohnquartier. Seit Anfang 2025 wird das ehemalige „Haus Hochland“ in der Prälat-GötzStraße für eine schulische Nutzung umgestaltet. Die Sozialbau plant und schreibt ihre Bauprojekte vorausschauend aus und achtet auf Nachhaltigkeit und Regionalität. Stoffstrom-Konzepte sind selbstverständlich. Die Umnutzung von Gebäuden steht vor Abriss und Neubau. Anstelle von Hightech bildet bei Sozialbau Lowtech mit wirtschaftlichen Unterhaltskosten die Planungsgrundlage, ohne die Gesamtgestaltung außer Acht zu lassen. Zukunftsvisionen und Zielstandards So steht weiterhin im Fokus, bezahlbaren Wohnraum für Käufer und Mieter zu schaffen, im Neubau wie im qualitätsvoll sanierten Altbau. Mit einem breiten Angebotsspektrum als größter Partner des Kemptener Wohnungsmarktes gestaltet die Sozialbau dies aktiv. Hochwertiger Quartiers- und Städtebau, soziales Engagement, moderne digitale Infrastruktur, E-Mobilität oder Regenwasser- und Schwammstadtkonzepte für zukunftsweisende Quartiere sind dabei definierte und umgesetzte Zielstandards, ausgelegt auf dauerhaft wirtschaftliche und langlebige Konzeptionen. Um das richtige Angebot der aktuell großen Wohnungsnachfrage entgegenstellen zu können, wird die Sozialbau weiter Vorreiter und Motivator sein und neue Projekte schnell und bedarfsgerecht umsetzen. Mit hohen Investitionen und viel Engagement wird vorangegangen, damit auch zukünftige Wohn- und Eigentumsträume erfüllbar bleiben. Zusammen mit ihren Fachplanern und Firmen ist die Sozialbau der verlässliche Partner für Kempten und das Allgäu. Anzahl fertiggestellter Wohn- und Gewerbeeinheiten 2015-2023 / Jahr 2024 im Bau 2022 68 7 2023 56 1 2024 124 22 2015 56 2 2016 22 18 2017 101 6 87 2018 10 189 2019 0 40 10 2020 63 2 2021 Wohnungen gewerbliche Einheiten Summe im Bau 806 78 884
Das Geschäftsjahr 2024 28 29 Das Geschäftsjahr 2024 Parkstadt Engelhalde 2 Innovative Stadtentwicklung für gesunden und nachhaltigen Lebensraum mitten in Kempten Ein neuer gesunder Lebensraum entsteht mitten in Kempten – die Parkstadt Engelhalde. Auf dem früheren „Saurer-Allma“-Areal setzt die Sozialbau einen neuen Standard für ein zukunftsweisendes, gemeinschaftsorientiertes Modell städtischen Lebens und schafft so einen gesunden und umweltschonenden Lebensraum mitten in Kempten. Ein Ort mit einzigartiger Begabung Direkt südlich angrenzend an den 16 Hektar großen Engelhaldepark wird eine in sich autarke und in Kempten derzeit einmalige Kombination aus stylischem und wertigem Wohnen, grüner Natur, Nahversorgung, Dienstleistung, Kinderbetreuung und E-Mobilität verwirklicht. Und all das mit guter Anbindung an die Kemptener Innenstadt. Einmaliges Konzept Insgesamt entstehen rund 400 Miet- und Eigentumswohnungen. Etwa 1.000 Menschen werden hier eine neue Heimat finden. Dieses neue Stadtquartier wird größtenteils über vier- und fünfgeschossige Gebäude verfügen. In der südlichen Grundstückshälfte werden Mietwohnungen für den Sozialbau-Eigenbestand errichtet. In der nördlichen, an den Park angrenzenden Grundstückshälfte werden – beginnend von West nach Ost – drei Baufelder mit Eigentumswohnungen realisiert. Ein zentraler autofreier Quartiersplatz mit hoher Aufenthaltsqualität, ein quartiersinterner Lebensmittel-Nahversorger sowie ein innovatives Mobilitätskonzept – bestehend aus Bushaltestelle, Leihstationen für Carsharing oder Lastenräder – schaffen sowohl eine nachhaltige Lebensqualität als auch nachhaltig positive Effekte für die Umwelt durch die konzeptbedingte Reduzierung des persönlichen CO2-Fußabdrucks der künftigen Bewohner. Nachhaltigkeit wird großgeschrieben Das gesamte Stadtviertel wird zukunftsweisend und nach- haltig als Schwammstadt gestaltet. Rückhalteflächen sorgen dafür, dass Wasser wie ein Schwamm aufgesaugt wird und der Vegetation langanhaltend zur Verfügung steht. Anstatt das Regenwasser zu kanalisieren und abzuführen, wird jeder Tropfen lokal genutzt. Nur überschüssiger Niederschlag wird dem Grundwasser zugeführt. Die rasterartigen, baumbegleitenden Wege und Platzsituationen, die das gesamte Areal durchziehen, dienen bewusst als Durchlüftungskorridore, um Hitzestaus im Hochsommer zu vermeiden und somit den Auswirkungen des Klimawandels zu begegnen. Die Dächer werden extensiv begrünt und mit Photovoltaikmodulen ausgestattet. Die Wärmeversorgung erfolgt ökologisch überzeugend durch die Anbindung an das Kemptener Fernwärmenetz. Baustelle im Zeitplan Der Baubeginn für den ersten Bauabschnitt mit 56 Wohnungen samt Tiefgarage erfolgte am 05.02.2024. Am 22.04.2024 wurde zusammen mit rund 120 Gästen die Grundsteinlegung gefeiert. Bei zwei der insgesamt vier Häusern des ersten Bauabschnitts war für 31 Wohnungen bis Jahresende 2024 der Rohbau fertiggestellt. In diese Häuser können die ersten Bewohner Ende 2025 einziehen. Bei den zwei anderen Häusern, Fertigstellung Zeitstrahl 2014 Kauf des Gewerbeareals 2019 Städtebauliches Gutachten 2022/2023 Bebauungsplanverfahren (Baurecht 07/2023) 2025 Baubeginn 2. Bauabschnitt 2024-2034 Bauliche Umsetzung 2015 Wiedervermietung freier Gewerbeflächen 2020/2021 Architekturwettbewerb 2024 Baubeginn 1. Bauabschnitt 400 Miet- und Eigentums- wohnungen 51.000 m2 Grundstücksfläche im Sommer/Herbst 2026, wurde gegen Jahresende 2024 mit dem Erdaushub begonnen. Der Verkaufsstart für den ersten Bauabschnitt fand am 19.03.2024 statt. Bis zum Jahresende 2024 wurden fast 80 % der Wohnungen verkauft. In der zweiten Jahreshälfte 2024 fand parallel zum Rohbau des ersten Bauabschnitts die Entwurfsplanung für den zweiten Bauabschnitt statt. Markt-, zins- und kostenbedingt wurde in diesem Bauabschnitt der Fokus auf eine höhere Anzahl von 2- und 3-Zimmer-Wohnungen (ca. 80 %) gelegt. Dort werden nun 67 Eigentumswohnungen samt Tiefgarage entstehen.
Das Geschäftsjahr 2024 30 31 Das Geschäftsjahr 2024 Parkstadt Engelhalde – Kreativquartier 2 Im Rahmen der städtebaulichen Neugestaltung entsteht im Westen des ehemaligen „Saurer-Allma“-Areals das neue, autofreie Kreativquartier der Parkstadt Engelhalde. Die Bestandsgebäude werden zukünftig als Gründerzentrum, Büro- und Atelierflächen genutzt, mit großzügigen, grünen Freiräumen. Die Umgestaltung der Gebäude mit nachhaltigen neuen Nutzungen steht unter dem Motto: „Erhalt vor Abriss“. Bei der Sanierung waren die Herausforderungen einerseits den Charme der Erbauungszeit zu erhalten, andererseits die aktuellen Anforderungen und Verordnungen an Tragwerk, Bauphysik sowie Brand- und Wärmeschutz zu erfüllen. F-Gebäude für „f64“ Das F-Gebäude und die Atelierflächen wurden als erster Baustein nach nur 10 Monaten Bauzeit im Dezember 2024 an die Mieter „f64“-Architekten übergeben. Auf insgesamt 1.900 m² sind neue, moderne Büro- und Arbeitswelten in das 1962 als Kantine mit Sozialräumen erbaute Gebäude eingezogen. Entstanden sind vier Einzelbereiche im Erd- und Obergeschoss, zudem Abstell-, Sozial- und Technikräume im Untergeschoss. Die angebotenen vor- maligen Garagen wurden zu hellen und individuell teilbaren Ateliers mit hohem Außenbezug ausgebaut. Neue Areal im MZG 1 Im „Neue Areal“ im Mehrzweckgebäude 1 (MZG 1), dessen Sanierung im Oktober 2024 gestartet wurde, werden ab Mitte 2025 Räume für Start-ups, Büros auf Zeit oder Sharing-Plätze und eine Werbeagentur zu finden sein. Ein kleines Café mit Freisitz in der ehemaligen Pförtnerloge bildet dann den neuen Auftakt ins Quartier und einen zusätzlichen Kommunikationsraum. Bis Sommer 2025 werden die Sanierungsmaßnahmen und die Neugestaltung der gemeinsamen Außenanlagen abgeschlossen sein. Bestandsgebäude Im bestehenden Verwaltungsgebäude mit vier und sechs Geschossen wird für neue und bestehende Nutzer ein Mix aus verschiedensten Büromodellen umgesetzt. Bis zum Jahr 2028 gehören hier auch die Räume und Labore der Fachhochschule Kempten dazu. Neues Kreativquartier für Kempten Ausblick auf 2025/2026 2 Die Sozialbau ist sich ihrer sozialen Verantwortung bewusst. Das Bauen von bezahlbarem Wohnraum bleibt oberstes Ziel, um den angespannten Wohnungsmarkt zu entlasten. Parkstadt Engelhalde Daher beginnt im Jahr 2025 der Bau des 2. Wohnquartiers in der „Parkstadt Engelhalde“ in Kempten mit weiteren 67 Wohneinheiten. Die Rahmenbedingungen, um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, sind allerdings weiterhin durch Kostensteigerungen, Rohstoff- und Personalknappheit sowie aufgrund höchsten Vorgaben an Brand-, Schall- und Wärmeschutz sehr herausfordernd. Sozialbau schafft auch 2025 weiter Wohnraum! Mit der Parkstadt Engelhalde entsteht in den nächsten Jahren ein neuer, kleiner Stadtteil mit der einmaligen Ver- bindung von Wohnen, Arbeiten, Freizeit und Handel für über 1.000 Menschen. Es werden rund 400 Miet- und Eigen- tumswohnungen, eine Quartiersgarage sowie Gewerbe-, Nahversorgungs- und Büroflächen errichtet und erhaltenswerte Bestandsgebäude revitalisiert. Im Frühjahr 2026 wird mit dem, zum Schuhmacherring orientierten, großen Gewerbebau begonnen, in dessen Erdgeschosszone ein Nahversorger untergebracht sein wird. Zukunftsziele Ihre Zukunftsziele zur Erreichung der Klimaneutralität und zur Verbesserung des Mikroklimas in Stadtquartieren mit Dachbegrünungen, Photovoltaikanlagen oder Retentionsflächen für nachhaltiges Regenwassermanagement setzt die Sozialbau konsequent um. Dazu zählt in der Parkstadt Engelhalde auch ein Mobilitäts-Hub mit E-Ladeinfrastruktur für (Lasten-)Fahrrad- und Carsharing-Angebote. Darüber hinaus wird die Sozialbau im Jahr 2025/2026 in weitere Projekte wie beispielsweise in einen mehrgeschossigen Holz-Hybridbau sowie in die Revitalisierung von Stadtquartieren investieren. Die Sozialbau Kempten ist und bleibt damit ein verlässlicher Partner und Wirtschaftsmotor für ihre Bewohner, Mieter und Käufer, für örtliche Unternehmen und die Stadt Kempten. Seit ihrer Gründung im Jahr 1956 hat die Sozialbau zusammen mit Tochtergesellschaften rund 9.000 Wohnungen und Eigenheime errichtet. Über 17.000 Menschen leben und arbeiten in den rund 7.500 verwalteten Wohn- und Gewerbeeinheiten auf etwa 588.000 m² Wohn- und Gewerbeflächen der Sozialbau.
Das Geschäftsjahr 2024 32 33 Das Geschäftsjahr 2024 Gästehaus am Calgeerpark 2 Um Wohnraum für dringend benötigte Pflegekräfte anbieten zu können, wird das „Gästehaus“ am „Calgeerpark“ auf dem Areal des ehemaligen Fachsanitätszentrums durch ein Personalhaus in Kombination mit Studentenapartments ersetzt. Eine Nutzung des bisherigen Gästehauses war aufgrund des schlechten Gebäudezustandes nicht mehr möglich. Die Abbrucharbeiten wurden bereits im Frühjahr 2024 abgeschlossen. Dabei waren insbesondere die angrenzende Wohnbebauung und der Artenschutz zu beachten. Für den Neubau mussten sämtliche Erschließungen erneuert werden. Die Arbeiten hierfür begannen im Mai 2024. Holz-Elementbau mit fertigen Modul-Bädern Die ursprüngliche Planung, die Apartments für 50 Klinikum-Mitarbeitende und 18 Studierende als komplett in der Holzwerkstatt vorgefertigte Module zu realisieren, erwies sich unter Einbeziehung der Fachfirmen als zu teuer. Deshalb wurde der Neubau, ähnlich dem Sozialbau Vollholzhaus-Projekt „Wohnen am Weiher“, in vorgefertigter Holz-Elementbauweise geplant. Damit wird auch der Innenausbau nach Errichtung des Gebäudes konventionell vor Ort stattfinden. Die Fertigstellung erfolgt bis Herbst 2025. Mitarbeiter- und Studentenwohnen am Calgeerpark Apartments zum ruhigen Innenhof Die Planung des südlichen Gebäudeteils mit fünf Geschossen und die des nördlichen Teils mit vier Geschossen bildete unverändert die Grundlage für den Hochbau. Zur ruhigen Innenhofseite nach Westen orientieren sind alle Apartments, während sich die Laubengangerschließung auf der Ostseite zum Adenauerring befindet. Die für den Betrieb des Gebäudes notwendigen Nebenräume sind im Erdgeschoss des nördlichen Gebäudeteils untergebracht. Daher konnte auf eine Unterkellerung verzichtet werden. Als Kellerersatz wird jedem Apartment auf dem Laubengang ein Abstellschrank zugeordnet. Alle Apartments möbliert Alle Apartments werden mit Küche und Möbeln ausgestattet. Ganz besonders: die Bäder wurden als komplett vorgefertigte Module eingebaut. Die Massivholzdecken bleiben sichtbar. Die Trockenbauwände werden weiß gestrichen. Fernwärme, Photovoltaik und E-Ladesäule Die Parkplätze im nördlichen Innenhof werden über die bisherige Zufahrt vom Haubensteigweg erschlossen. Neben zusätzlichen Stellplätzen wird eine E-Ladesäule errichtet und der vorhandene Baumbestand mit weiteren Bäumen ergänzt. Bauablauf Zum Jahresende 2024 wurde der komplette Holzbau samt seiner Gebäudehülle erstellt. Anschließend begann der Innenausbau. Das Gebäude wurde an die bereits auf dem Grundstück vorhandene CO2-arme Kemptener Fernwärme angeschlossen. Auf dem Dach des fünfgeschossigen Gebäudes wird eine PV-Anlage mit einer Leistung von ca. 40 kWp (Kilowatt-Peak) installiert, auf dem viergeschossigen Gebäudeteil wird ein extensiv begrüntes Dach zur Ausführung kommen.
Das Geschäftsjahr 2024 34 35 Das Geschäftsjahr 2024 Deutscher Ziegelpreis 2024 für Funkenwiese 2 Mit einer „Anerkennung“ bei der Vergabe des Deutschen Ziegelpreises 2024 wurde Sozialbau für den „Wohnpark Funkenwiese“ bei der Architektenkammer in München am 17.01.2025 ausgezeichnet. Aus 190 eingereichten Projekten prämierte die Jury 17 Arbeiten, davon zwei Projekte mit den Hauptpreisen, fünf Projekte mit Sonderpreisen und 10 Projekte mit einer Anerkennung, darunter der „Wohnpark Funkenwiese“ der Sozialbau. Bereits zum sechsten Mal wurde der Deutsche Ziegelpreis verliehen. Anspruchsvolle Gebäudeformen in Ziegelbauweise Die Jury lobte das Sozialbau-Projekt für seine differenzierten Baukörpervolumina, die sich mit großzügigen Freiflächen in ihrer topografisch differenzierten, fließenden Form verzahnen: „Interessante, gut strukturierte Grundrisse vervollständigen dieses Bild. Insgesamt ergibt sich ein tolles Wechselbild zwischen Innen- und Außenbezug und hohen Aufenthaltsqualitäten, auf Maßstabsebene der einzelnen Wohnungen, wie auch zwischen den jeweiligen Baukörpern und der parkähnlichen Freifläche. Der langlebige, nachhaltige Projektgedanke wird durch die monolithische Ziegelbauweise unterstützt und rundet das Projekt gelungen ab.“ Nach nur fünfjähriger Bauzeit, im Frühjahr 2024, hat die Sozialbau 183 neue Eigentums- und Mietwohnungen auf der früheren „Funkenwiese“ an der Leutkircher Straße realisiert. In sieben vier- bis siebengeschossigen Wohngebäuden ist der „Wohnpark Funkenwiese“ für rund 425 Bewohnerinnen und Bewohner zu einem neuen Zuhause geworden. 193 Stellplätze in drei separaten Tiefgaragen und über 60 neue öffentliche Stellplätze entlang der Leutkircher Straße sorgen für eine durchdachte Organisation des zufahrenden und ruhenden Verkehrs. Deutscher Ziegelpreis 2024 Deutscher Bauherrenpreis 2024 für Holzhaus im Thingers 2 Der Deutsche Bauherrenpreis ist als wichtigster Preis im Bereich des Wohnungsbaus in Deutschland begehrt und wird seit 1986 ausgelobt. Prämiert werden nur alle zwei Jahre herausragende Wohnungsbauprojekte, die sowohl von hoher Qualität sind als auch zu tragbaren Kosten realisiert worden sind. Bereits zum zweiten Mal nach 2022 hat Sozialbau bei einer festlichen Preisverleihung in Berlin am 26. Juni 2024 den renommierten „Deutschen Bauherrenpreis 2024“ erhalten. Verliehen wurde der Preis für den Neubau des ersten siebengeschossigen reinen Vollholzhauses seiner Art in Bayerisch-Schwaben. Insgesamt hatten sich Bauherren mit 195 Projekten beworben. Bereits 2022 bekam Sozialbau den „Deutschen Bauherrenpreis 2022“ für den Umbau der denkmalgeschützten „SheddachHalle“ mit 46 Mietwohnungen verliehen. Das Besondere des Projekts – ein Vollholzbau Das Gebäude „Wohnen am Weiher“ in Kempten-Thingers mit 21 Mietwohnungen ist kein typischer „Hybrid“ mit Decken und Wänden aus Beton, sondern ein 21 Meter hoher echter Vollholzbau – regional, ökologisch nachhaltig und damit zukunftsweisend. Für das Vollholzhaus wurden rund 350 heimische Fichten zu tragenden Brettschichtholz- Bauteilen für Decken und Wänden verwendet. Nach einem „Baukastenprinzip“ wurden die bis zu 15 Meter langen vorgefertigten Holzbau-Elemente an die Baustelle geliefert, aufgerichtet und millimetergenau montiert. Durch den hohen Vorfertigungsgrad war es möglich, das 7-geschossige Holz- haus auf der Kellerdecke in nur sieben Wochen mit einer fertigen Gebäudehülle aus Fenstern, Fassade in vorvergrauter Lärchenschalung und abgedichtetem Dach zu er- stellen. Auch die Loggienbalkone und sogar der Aufzugsschacht sind in Holzbauweise gefertigt. Planung durch die Neubauabteilung der Sozialbau Die Hochbauplanung für das Projekt „Wohnen am Weiher“ erfolgte in Eigenplanung bei Sozialbau. Nur durch die tatkräftige abteilungsübergreifende Unterstützung und dem Mitwirken jedes Einzelnen hat Sozialbau es geschafft, den „Deutschen Bauherrenpreis 2024“ für das höchste Holzhaus im Allgäu nach Kempten zu bringen. Das ist wahre Teamleistung! Deutscher Bauherrenpreis 2024
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