Das Geschäftsjahr 2024 22 23 Das Geschäftsjahr 2024 Das Unternehmen 2 Insgesamt 127 Mitarbeitende 21 % 21–30 Jahre 9 % 11–20 Jahre über 30 Jahre bis 10 Jahre 67 % 3 % Betriebszugehörigkeit Quelle: Statistisches Bundesamt (Destatis) Produzierendes Gewerbe ohne Bau Darunter: Verarbeitendes Gewerbe Baugewerbe Handel, Verkehr und Gastgewerbe Information und Kommunikation Unternehmensdienstleister Öffentl. Dienstleister, Erziehung, Gesundheit Insgesamt: -0,4 -3,0 -3,0 -3,8 0 2,5 0 1,6 Gesamtwirtschaftliche Entwicklung Das Bruttoinlandsprodukt ist im Jahr 2024 um -0,2 % (Vorjahr: -0,3 %) nochmals gesunken. Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung ist damit in Deutschland seit Längerem ins Stocken geraten. Die Wirtschaftspolitik befindet sich weiter im Krisenmodus. Neben der ausgeprägten konjunkturellen Schwäche lastet der strukturelle Wandel auf der deutschen Wirtschaft. Die deutsche Exportwirtschaft sieht sich auf wichtigen Absatzmärkten sehr starker internationaler Konkurrenz ausgesetzt. Die aggressive Außenhandelspolitik der USA schwächt die europäische Exportwirtschaft zusätzlich. Weiterhin sind die Energie- und Rohstoffpreise, die allgemeine Auftragslage sowie die Zinsentwicklung und der Fachkräftemangel, insbesondere für die Bauwirtschaft und die Industrie, die Ursachen, welche die wirtschaftliche Erholung nach wie vor stark bremsen. Im Baugewerbe nahm die Bruttowertschöpfung 2024 gegenüber dem Vorjahr mit -3,8 % noch etwas stärker ab als im verarbeitenden Gewerbe. Die nach wie vor hohen Baupreise und Zinsen führten dazu, dass insbesondere weniger Wohngebäude errichtet wurden. Auch das Ausbaugewerbe musste Produktionsrückgänge hinnehmen. Wirtschaftsleistung der Wohnungswirtschaft 2024 Wirtschaftsleistung der Wohnungswirtschaft 2024 Die Grundstücks- und Wohnungswirtschaft konnte ihre Bruttowertschöpfung im Jahr 2024 um 1 % steigern und erreichte damit einen Bruttowertschöpfungsanteil von knapp 10 %. Für gewöhnlich hat die Grundstücks- und Wohnungswirtschaft nur moderate Wertschöpfungszuwächse und ist nur geringen Schwankungen unterworfen. Gerade diese Beständigkeit begründet die stabilisierende Funktion der Immobiliendienstleister für die Gesamtwirtschaft, vor allem in Zeiten einer flauen Gesamtentwicklung. Nominal erzielte die Grundstücks- und Immobilienwirtschaft 2024 eine Bruttowertschöpfung von 386 Milliarden Euro. Insgesamt befindet sich die Immobilien- und Wohnungswirtschaft in einer sehr angespannten Lage. Faktoren wie Baukostensteigerungen, Zinsentwicklung, Einführung von ESG-Nachhaltigkeitskriterien, politische Verschärfung der EU-Gebäuderichtlinie für die klimaschonende Transformation der Gebäudebestände sowie die Frage der Zuverlässigkeit von politischen Entscheidungen und Fördermitteln belasten die Unternehmenskosten und die Investitionsentscheidungen sehr stark. Die Bauinvestitionen gingen im Jahr 2024 preisbereinigt insgesamt um 3,5 % gegenüber dem Vorjahr zurück. Die hohen Baukosten wirkten sich weiterhin negativ auf die Investitionstätigkeit aus: Obwohl die Preisanstiege im Jahr 2024 nachließen, blieben die Baupreise auf einem sehr hohen Niveau. Seit dem Jahr 2019 legten sie um gut 40 % zu. Besonders gebremst wurde der Wohnungsbau mit einem preisbereinigten Rückgang um 5,0 %. Auch die privaten Investitionen in Nichtwohnbauten, zum Beispiel Fabriken oder Bürogebäude, nahmen im Vorjahresvergleich ab (-2,6 %). Die Bauinvestitionen des Staates, im Wesentlichen Sanierungs- und Ausbaumaßnahmen der öffentlichen Infrastruktur, waren dagegen positiv (+1,2 %). Insgesamt nahmen die Wohnungsbauinvestitionen preisbereinigt auch 2024 mit -5,0 % sogar spürbar stärker ab als die Bauinvestitionen insgesamt (-3,0 %). Jahrelang hatte der Wohnungsbau die treibende Kraft unter den Bausparten gebildet und war deutlich stärker als die übrigen Baubereiche gewachsen. In Neubau und Modernisierung der Wohnungsbestände flossen 2024 rund 284 Mrd. Euro. Anteilig wurden 61 % der Bauinvestitionen im Wohnungsbau getätigt; leicht weniger als im Vorjahr. Insgesamt umfassen die Bauinvestitionen über alle Immobiliensegmente 2024 einen Anteil von 11 % des Bruttoinlandsprodukts. Arbeitsmarkt/Preisanstieg/Leitzins Die Wirtschaftsleistung wurde im Jahr 2024 von durchschnittlich 46,1 Millionen Erwerbstätigen erbracht. Damit wurde der Vorjahreswert nochmals um 72.000 Erwerbstätige (+0,2 %) übertroffen. Im Jahresdurchschnitt 2024 waren in Deutschland 2,8 Millionen Menschen arbeitslos gemeldet, 178.000 oder 7 % mehr als vor einem Jahr. Die jahresdurchschnittliche Arbeitslosenquote nahm um 0,3 Prozentpunkte zu und belief sich 2024 auf 6,0 %. Insgesamt nahm das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte im Jahr 2024 nominal um 4,5 % zu. Pro Kopf stieg es aufgrund eines leichten Bevölkerungszuwachses mit +4,3 % etwas weniger stark. Die Nettolöhne und -gehälter sowie die monetären Sozialleistungen stiegen deutlich, während die Selbstständigen- und Vermögens- einkommen der privaten Haushalte im Jahr 2024 stag- nierten. Da die Verbraucherpreisentwicklung mit voraussichtlich +2,2 % schwächer war, verzeichneten die privaten Haushalte Realeinkommenszuwächse im Vergleich zum Vorjahr. Dies gilt für die privaten Haushalte als Gesamtheit als auch pro Kopf. Allerdings kann sowohl die Entwicklung des verfügbaren Einkommens als auch der Inflation für unterschiedliche Haushaltsgruppen sehr unterschiedlich ausfallen. Zu den starken Preisanstiegen der Vorjahre kam ab dem Jahr 2023 die massive Erhöhung der Zinsen hinzu. Dies führte zu einer Verdreifachung der fünf- bzw. zehnjährigen Baufinanzierungszinsen. Bei gleichzeitigen weiteren Leitzinssenkungen der EZB im Jahr 2025 sind die Finanzierungszinsen Anfang 2025 wiederum angestiegen. Bis zum Jahresende 2025 ist weiterhin mit einer volatilen Zinsentwicklung zu rechnen.
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