Bewirtschaftungsmanagement 46 47 Bewirtschaftungsmanagement Rottachsiedlung 3 Mietwohnungen in der Rottachsiedlung Mit dem Erwerb der 167 Mietwohnungen in der Rottachsiedlung von der BImA (Bundesanstalt für Immobilienaufgaben) konnte Sozialbau im Berichtsjahr einen weiteren wichtigen Meilenstein zur Sicherung und Weiterentwicklung bezahlbaren Wohnraums in Kempten erreichen. Die Übernahme des Bestands erfolgte geräuscharm und reibungslos – ein Beweis für die sorgfältige, professionelle und strukturierte Vorbereitung der beteiligten Teams sowie das vertrauensvolle Mitwirken der bestehenden Mieterschaft. Ab Juni 2023 hatte sich eine Projektgruppe damit beschäftigt, die Integration in den Sozialbaubestand vorzubereiten. Dank vorbildlicher Mitwirkung der Mieter in der Rottachsiedlung konnten rechtzeitig relevante Unterlagen wie SEPA-Mandate für die Mietabbuchung und persönliche Kontaktdaten eingeholt und in die Systeme einpflegen werden. Ebenso wurden sämtliche Ver- sorgungsverträge, Dienstleistungsverträge und öffentliche Lasten auf Sozialbau umgestellt. So ging das Leben für die Mieter in der Rottachsiedlung ohne merklichen Unterschied weiter. Die Betreuung der Mieter wird vom Team Mieterservice sichergestellt. Egal welches Anliegen, jeder im Mieterservice ist informiert und kann sich kümmern. So konnte der Mehraufwand durch die zusätzlich zu betreuenden Einheiten auf alle Schultern verteilt und punktuelle Mehrbelastung im Team vermieden werden. Wiedervermietung von Leerständen Im ersten Quartal wurde der Zustand der Gebäude und Wohnungen analysiert. Dabei hat sich herausgestellt, dass leerstehende Einheiten mit etwas Instandhaltungseinsatz noch vermietbar sind. Ins- besondere musste die Elektrik überarbeitet werden, um kein Sicherheitsrisiko darzustellen. Dies erledigte unser Regiebetrieb im zweiten Quartal. Leerstände im Bestand wurden dann rasch einer neuen Nutzung zugeführt: Sozialbau nutzt diese Wohnungen gezielt zur Unterbringung von Mitarbeitenden sowie für spezielle Wohngruppen mit sozialer Betreuung. So konnten unter anderem dem Marienstift Wohnungen zur Verfügung gestellt werden, die dringend für Pflegekräfte aus dem Ausland benötigt und bis dato auf dem Kemptener Wohnungsmarkt nicht verfügbar waren. Ebenso konnte der HOI Verein Wohnungen anmieten für Wohngruppen, die dringend neuen Wohnraum benötigen und lange danach gesucht hatten. Die Mieten für diese Wohnungen sind gering, dafür haben die Mieter selbst renoviert. Damit konnte kurzfristig ein sozialer Mehrwert geschaffen und gleichzeitig der Bestand optimal ausgelastet werden. Wie geht es weiter? Langfristig ist jedoch klar: Eine grundlegende Modernisierung der bestehenden Gebäude ist aus technischen und wirtschaftlichen Gründen nicht mehr möglich. Daher ist in einem Zeitraum von fünf bis sieben Jahren ein geordneter Rückbau vorgesehen. An gleicher Stelle wird ein zeitgemäßer Neubau mit deutlich höherer Wohnqualität und einer größeren Anzahl an Wohnungen entstehen. Hierfür sind bereits erste Voruntersuchungen erfolgt. Sozialbau steht mit der BImA in engem Austausch, um das Quartier inklusive der bei der BImA verbliebenen Wohnungen ganzheitlich zu überplanen und neu zu bebauen. Der Wohnungsbedarf seitens BImA ist hoch, ebenso möchte Sozialbau für Kempten in bester innerstädtischer Lage wieder mehr Wohnraum schaffen. Dies gelingt nur über Abriss und Neubau, da so höher verdichtet und damit mehr Wohnraum für Kempten generiert werden kann. Die Mieter in der Rottachsiedlung werden zu den Entwicklungen zeitnah informiert. So ist die Zeitschiene bis zum Abriss kommuniziert und alle Mieter wissen, dass sie umziehen müssen. Auch hier ist der Mieterservice in engem Austausch mit den Mietern und hat bereits jetzt die Wohnungswünsche der Bewohnerschaft von fast allen Mietern im Vermietungssystem erfasst. Die Zuverlässigkeit der Mieter, das Vertrauen und die ruhige Kommunikation zwischen Bewohnerschaft und Mieterservice sind nicht selbstverständlich. Das Team des Mieterservice wird sich weiter intensiv bemühen, der Mieterschaft der Rottachsiedlung neuen passenden Wohnraum zu vermitteln. Bis dahin wird der Wohnungsbestand auf solidem Niveau weitervermietet und bewirtschaftet. Das Projekt Rottachsiedlung steht damit erneut beispielhaft für die Stärke der Sozialbau: Durch strategisches Handeln, soziale Verantwortung und partnerschaftliche Kommunikation wird Wohnraum nachhaltig gesichert und weiterentwickelt.
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