Wie aus dem alten Spinnerei-Gelände ein angesagtes Viertel wurde

Unter dem Motto „Neue Nutzungen in alten Mauern – Transformation der Spinnerei“ fing Sozialbau im Jahr 2012 an, das Gelände der ehemaligen Spinnerei und Weberei Kempten auf der westlichen Illerseite zu entwickeln und gab damit Kempten ein Areal zurück, das von 150 Jahren Industrie und mehr als einem Jahrzehnt Verfall geprägt war.

 

Mammutprojekt „Sheddachhalle“

Die Sheddachhalle war durch ihre Größe und Konstruktion eine große Herausforderung. Eine zweigeschossige Industriehalle als Wohnquartier? Nicht besser gleich abreißen? Auch hier wagte Sozialbau zusammen mit den Architekten Neues. Der aus einem Wettbewerb der Stadt Kempten hervorgegangene Siegerentwurf vom Kemptener Büro „HagspielUhligStachel“ zeigte, wie es funktionieren kann: Das historische Dachtragwerk blieb erhalten. Die Dacheindeckung wurde geöffnet, um helle Höfe und Erschließungen zu schaffen. In den neu entstandenen Loftwohnungen und auf den Außenflächen ist die ursprüngliche Stahlkonstruktion sichtbar und erlebbar. Ganz außergewöhnlich: Kommunikative Innenräume und offenes Leben mit den Nachbarn verbunden mit privatem Wohnen prägen heute das Quartier. Der ursprüngliche industrielle Charakter lebt dabei in den verwendeten Materialien und Konstruktionen weiter.

Moderne trifft Geschichte

Nach einer Bauzeit von zweieinhalb Jahren sind hier 46 Mietwohnungen entstanden wie es sie in Kempten kein zweites Mal gibt. Helle, einzigartige 2- bis 4-Zimmer-Wohnungen mit Galerien und offener historischer Dachkonstruktion, eingefasst von Mauern aus der Hochzeit der Industriearchitektur zeigen, wie neues Wohnen in alten Mauern aussieht. Dies setzt sich in den hochwertig gestalteten Außenanlagen fort. Zugleich konnten im Untergeschoss 80 Stellplätze in einer Tiefgarage sowie oberirdische Stellplätze für Gewerbenutzer geschaffen werden, die dem Quartier den dringend benötigten Parkraum zur Verfügung stellen.

Fest zum Sanierungsabschluss

Insgesamt rund 30 Millionen Euro hat Sozialbau seit 2013 in Sanierung, Umbau und Wiederherstellung des gesamten Areals, der Gebäude und Flächen investiert und damit ein ganzes Quartier nachhaltig im historischen Kontext zu neuem Leben erweckt. Am 27. September wurde die Fertigstellung mit einem Einweihungsfest für alle Anwohner und Nachbarn kräftig gefeiert.